Stephan Sigg
Kinderbuch. MVG Medienproduktion und Vertriebsgesellschaft mbH, Aachen 2011, 90 Seiten, € 8,50
Tante Emma hat einen SchokoLaden, in dem sie faire Schokolade vertreibt. In der Vorweihnachtszeit herrscht Hochbetrieb, und Emma ist im Dauerstress. Dann taucht Frau Schöner auf und überredet Emma, auch noch beim Weihnachtsmarkt mitzumachen und dort zusätzlich Spielzeug anzubieten. Natascha, Emmas Nichte, wittert böse Absichten und sorgt sich um ihre überarbeitete Tante. Gemeinsam mit ihrer philippinischen Freundin Hina heften sie sich an die Fersen von Frau Schöner und sehen diese mit dem Widersacher von Tante Emma, Herrn Otilo, einem skrupellosen Schokoladenfabrikanten, der den SchokoLaden in der Vergangenheit fast in die Pleite getrieben hätte … Zusätzlich muss Natascha aufklären, warum ihr Weihnachtswunschzettel bei der gestressten Tante Emma einen unglaublichen Wutausbruch produziert.
Emmas Weihnachtsgeschenk ist ein gelungenes Kinderbuch, das im Rahmen einer spannenden Geschichte rund um Weihnachten die Situation der ArbeiterInnen in asiatischen Spielzeugfabriken thematisiert, kindgerecht erklärt und auch inspirierende Wirkung hat. Die LeserInnen werden mit der Beschreibung der häufig menschenunwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen nicht im Regen stehen gelassen, sondern erfahren im Anschluss an die Geschichte von der deutschen Spielsachen-Kampagne „Aktion fair spielt“, sie lesen, was schon zur Verbesserung im Bereich der Spielzeugproduktion passiert ist und was wir selber tun können. Die Funktionsweise des Fairen Handels wird erklärt. Schließlich gibt es Anregungen für den Unterricht. Am Beispiel eines Plüsch-Teddys wird aufgezeigt, dass von einem Verkaufspreis von Euro 29,95 lediglich 1,80 als Lohn für die ArbeiterInnen abfallen. Dieser Anteil von nur etwa 6% überzeugt hoffentlich auch jene ZweiflerInnen, die bisher dem allzu gern vorgebrachten Argument geglaubt haben, dass menschenwürdige Löhne die Produkte zu teuer machen würden.
Claudia Bonk
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